George Bernard Shaw wuchs in Dublin in problematischen Familienverhältnissen auf. Als er sechzehn Jahre alt war, verließ seine Mutter die Familie und folgte ihrem Gesangslehrer nach London. Shaw blieb zunächst bei seinem Vater. Er arbeitete zuerst als kaufmännischer Angestellter, zog aber bald nach London, um als Musik- und Theaterkritiker Fuß zu fassen. Um seine Prosa zu entwickeln[1], schrieb er zwischen 1879 und 1883 fünf Romane, die von verschiedenen Verlagen zurückgewiesen wurden. Schließlich feierte er seine ersten Erfolge als Musikkritiker bei der Zeitung "Star", für die er meisterhaft ironische Kommentare schrieb. Die Kompositionen von Ethel Smyth beispielsweise besprach er unter dem Pseudonym "Corno di Basseto" (Bassethorn). Shaw war einer der ersten Musikkritiker, die sich weigerten, dem Geschlecht des Komponisten irgendeine Bedeutung in der Beurteilung des Werkes beizumessen. 1923 fragte er die inzwischen geadelte Ethel Smyth in einem Brief, wie männlich das Werk von Händel und wie feminin die Arbeiten von Mendelssohn und Arthur Sullivan eigentlich seien.
George Bernard Shaw im Jahr 1911
Eine führende Rolle spielte Shaw in der intellektuell-sozialistischen Fabian Society (Gesellschaft der Fabianer), die gesellschaftliche Veränderungen nicht revolutionär, sondern auf evolutionärem Weg anstrebte. Dort konnte er seine politischen Ideen als Vortragsredner verbreiten. Im Umkreis der Fabian Society lernte Shaw auch seine spätere Ehefrau Charlotte Payne-Townshend kennen, die er 1898 heiratete. Shaw gilt auch als Mitbegründer der London School of Economics and Political Science (LSE), in der auch heute noch die Shaw-Library an ihn erinnert.
1895 wurde Shaw Theaterkritiker bei der "Saturday Review". Dies markierte einen ersten Schritt seines Lebenswerkes als Dramatiker. 1898 erschien sein erstes erfolgreiches Stück, "Candida". Mehrere Komödien schlossen sich dem an, wie "Der Teufelsschüler" (1897), "Arms and the Man" (Helden) (1898), "Frau Warrens Gewerbe" (1898), "Captain Brassbound's Bekehrung" (1900), "Man and Superman" ("Mensch und Übermensch") (1902), "Cäsar and Cleopatra" (1901), "Major Barbara" (1905) und "Androkolus und der Löwe" (1912). Das 1913 erschienene "Pygmalion" lieferte später die Grundlage zum Musical und Film My Fair Lady. Für Shaw repräsentierte der Erste Weltkrieg die letzten verzweifelten Atemzüge von den Reichen des 19. Jahrhunderts. Nach dem Ersten Weltkrieg schrieb er ernstere Dramen wie "Haus Herzenstod" (1919) und "Die Heilige Johanna" (1923). Shaw war bis ins hohe Alter von 90 Jahren als Autor tätig. In der letzten Schaffensperiode (1930–1949) schenkte er politischen Problemen immer mehr Aufmerksamkeit und ließ dabei phantastische und satirische Elemente verschmelzen.
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Quelle:
Wikipedia